Sprechfunkgeräte – für die eigene Katastrophenvorsorge

In kritischen Lagen erfolgt in Deutschland in der Regel schnelle Hilfe durch Feuerwehren, THW, Rettungswesen und die Polizei. Die Organisationen nutzen hierbei ihre eigene Funktechnik. Der normale Bürger ist auf sein Mobilfunktelefon angewiesen. In Notlagen können die Netze schnell überbucht sein und bei einem Stromausfall nicht mehr genutzt werden, obwohl der eigene Handy-Akku noch Power hat. Die Lösung liegt buchstäblich auf der Hand: Sprechfunkgeräte für den Betrieb durch Jedermann. Wer unabhängig von einer Stromversorgung funken möchte, kauft sich ein Gerät das mit gewöhnlichen Batterien betrieben werden kann. Geräte mit speziellen Akkus scheiden aus, weil in der Notlage eventuell kein Ladestrom verfügbar ist. Welches Gerät soll ich mir zulegen? Im Bereich Jedermannfunk gibt es in unserem Land im wesentlichen drei Frequenzbereiche: CB-Funk, PMR446 und eine Funkanwendung im Bereich 149 MHz – in der Umgangssprache Freenet genannt. Allen Bereichen gemeinsam ist, dass sie von jedem ohne Anmeldung und Gebühren genutzt werden können.

Die wesentlichen Unterschiede sind aus meiner Sicht:

CB-Funk: Hohe Sendeleistung im Vergleich zu den beiden anderen genannten Anwendungen möglich und der Anschluss einer externen Antenne auch Dachantenne ist erlaubt. Die CB-Handfunkgeräte sind relativ hochpreisig.

Freenet: Der Frequenzbereich 149MHz liegt im 2 Meter-Band, mit 1 Watt erlaubter Leistung sind in der Regel weitere und klarere Verbindung als mit PMR446 möglich.
Der Betrieb ist jedoch nur mit der am Gerät durch den Hersteller verbauten Antenne erlaubt (Es gibt viele Diskussionsbeiträge in Foren, ob der Betrieb mit einer externen Antenne vielleicht doch erlaubt sein könnte). Diese Funkanwendung ist nur in Deutschland erlaubt und eher bei ambitionierten Hobbyfunkern in Gebrauch.

PMR446: Die erlaubte Sendeleistung liegt bei einem halben Watt im 70cm-Band. Gefunkt wird mit der vom Hersteller fest am Gerät integrierten Antenne. Die Reichweiten variieren je nach Umgebung: Bei optisch freier Sicht – beispielsweise zwischen zwei Berggipfeln können auch schon mal 40 Kilometer überbrückt werden. In Gebäuden oder innerhalb von dicht gebautem Gebiet liegen die Reichweiten im Bereich von wenigen Metern bis Zwei Kilometer. Der Vorteil der Geräte ist der günstige Preis und die hohe Verbreitung. Teilweise bieten Supermärkte ein Paar für weniger als 30 Euro an. Die Geräte sind in vielen Ländern Europa erlaubt und ein guter Begleiter für Sport und Freizeit.

Mein persönliches Fazit: Im Bereich des Jedermannfunk sind wegen der hohen Verbreitung, der kompakten Abmessungen, der leichten Bedienung und dem kleinen Preis PMR446 Funkgeräte der einfache niederschwellige Einstieg für die private Kommunikation ohne Handynetze. Kommunikation ist damit nicht nur nur im Ernstfall möglich, sondern auch bei Freizeitaktivitäten.

Fragen zu Jedermmannfunk und Amateurfunk sind willkommen.

Autor: Klaus Henneka – 76694 Forst – Hobbyfunker (13HN1503) und Funkamateur (DL5KHE)